Danksagung von Timo Vogt |
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Sonntag, den 06. März 2011 um 00:00 Uhr |
zur Verleihung des Suttnerpreises 2011
Vielen Dank! Ich freue mich, dass meine Audio-Slideshow heute ausgezeichnet wird, obwohl sie sich mit dem sperrigen Nischenthema Kriegsdienstverweigerung beschäftigt.
Kriegsdienstverweigerung ist zwar ein persönlicher, aber ganz und gar kein privater Entschluss, sich einem militärischen Zwangsdienst zu verweigern. Abhängig vom Land, das man betrachtet, müssen junge Leute gleich nach Ende ihrer Schulzeit mit weitreichenden Folgen rechnen. Manchmal endet es im wohl abartigsten, was ein Staat seinen Menschen antun kann: in Folter.
Doch auch wenn die Folgen nicht so heftig sind: Kriegsdienstverweigerer sind weltweit mit der Ignoranz der Öffentlichkeit geschlagen. Niemand kann die volle Zustimmung seiner Mitmenschen für sein Tun erwarten. Dass aber jungen Menschen die Ernsthaftigkeit ihrer politischen oder religiösen Entscheidung abgesprochen wird, ist beschämend! Diese Schulabgänger und Studenten sind mutig und haben im Gegensatz zu vielen anderen in ihrem Alter konkrete Ideen für ein friedliches Miteinander der Menschen. Dafür gebührt ihnen Respekt, nicht Repression!
Noch bevor ich 2003 zum ersten Mal Armenien bereiste, hörte ich von dutzenden Zeugen Jehovas, die in düsteren Gefängnissen des Südkaukasus einsaßen. Ihre Kompromisslosigkeit, sich dem Militär als "Beschützer Armeniens" zu verweigern, fand ich beeindruckend. So entstand auch langsam die Idee, Kriegsdienstverweigerern endlich ein kleines Spotlight der Öffentlichkeit zuteil werden zu lassen. 2009 begann also die Arbeit an der heute ausgezeichneten Fotoarbeit.
"Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin". Dieser Satz hätte Pate stehen können für meine Audio-Slideshow über Kriegsdienstverweigerung. Alle Protagonisten sollten in Ländern zum Dienst an der Waffe antreten, die sich in bewaffneten Konflikten befinden: Israel in Gaza und der Westbank, Armenien in Nagorny-Karabach, die Türkei in den Kurdengebieten und Deutschland am Hindukush.
Trotz des feierlichen Rahmens ist das sicherlich nicht selbstverständlich. Weitere Informationen zu Timo Vogt unter www.randbild.de. |